Summary
It is common to group the many aetiologically different varieties of dystonia into
genetic (idiopathic) and symptomatic (secondary) forms. Peripheral trauma has only
rarely been implicated as a causal factor. It is unclear at present whether a genetic
predisposition has to be assumed in every case or if the trauma can cause a dystonic
movement disorder in and of itself. It could be hypothesised that the peripheral trauma
induces a change within the basal ganglia which in turn leads to the movement disorder.
We present four patients who after having sustained a peripheral trauma developed
a dystonic disorder at the locus of the injury with secondary generalisation in two
cases.
Zusammenfassung
Die Ätiologie dystoner Bewegungsstörungen ist vielfältig. Von den genetisch bedingten
(idiopathischen) werden die sekundären (symptomatischen) Formen abgegrenzt. Periphere
Traumata wurden bislang zu selten in kausalem Zusammenhang mit der Entstehung von
Dystönien gesehen. Ob als Realisationsbedingung stets eine genetische Prädisposition
angenommen werden muß, oder ob das Trauma auch als eigenständige symptomatische Ursache
gelten kann, ist derzeit unklar. Man vermutet, dass das peripher lokalisierte Trauma
eine Funktionsänderung der Basalganglien induziert, die ihrerseits zu einer Bewegungsstörung
am Ort der Verletzung führt. Wir berichten über vier Patienten, bei denen sich nach
einem peripheren Trauma mit unterschiedlichen Verletzungsfolgen - Unterarmfraktur
mit Radialisparese, zervikales Quer-schnittssyndrom mit Nervenwurzelläsionen, Kaudasyndrom
mit nachfolgendem Sudeck-Syndrom, Klavikula- und Rippenfrakturen - am Ort des Traumas
eine Dystonie entwickelte: Fokale Dystonie der Hand, Hemidystonie, segmentale Dystonie
der Beine, Schreibkrampf. In zwei Fällen trat eine sekundäre Ausbreitung ein.